Namensherkunft

Sogenannte Sippen- und Beinamen hat es schon bei den alten Germanen gegeben. Erbliche Familiennamen gab es in Deutschland erst ab dem 12. Jahrhundert und zuerst in den Städten. Es hat bis ca. 1600 gedauert, bis sich diese Entwicklung durchgesetzt hatte. Die Anzahl der Familiennamen wird auf weit über 100000 in den deutschsprachigen Gebieten geschätzt. Die Herkunft der Familiennamen unterscheidet sich vielfältig. Sie stammen unter anderem von den Vornamen, sie sind von germanischer oder biblischer Herkunft, sie stammen von Ländern oder Stämmen (z.B. Böhme, Schwabe, Westphal und Beier), von Wohnstätten (z.B. von der Lippe, von Bremen), von Berufs- oder Standesbezeichnungen (z.B. Becker, Meier, Schulze, Müller) oder von persönlichen Merkmalen (z.B. Groß, Klein, Langbehn, Fröhlich, Fromm, Wunderlich usw.).

Über die Herkunft des Nachnamen Exter habe ich nun folgendes gefunden:
Der prähistorische Flußname Exter ist als ein eventueller Ursprung des Familiennamen EXTER anzusehen, allerdings gibt es keinen Hinweis darauf. In dem Buch "Geschichte der westfälischen Geschlechter -1858-" schreibt der Autor A. FAHNE von Roland über unsere Namenherkunft folgendes:

"Exter, Exterstein, Eckstein, Eckenstein, ein Geschlecht, welches von Sitze am Exerstein bei Horn im Lippischen benannt ist. Ursprünglich Aigster oder Eggerstein, von dem altdeutschen Worte Egge, einem steil aufsteigenden Berge. Er ist schon 1093 urkundlich bekannt."

Das "Allgemeine historische Lexikon", Leipzig "verlegts Thomas Fritschens sel. Erben 1730" , (schreibt im Wortlaut):

EXTER, eine alte adeliche Familie in Westphalen, welche aus der Grafschafft Lippe entsprossen.
Ihr erblich stamm-hauß haben sie noch im 16 seculo in der Stadt Detmold besessen. Als aber eine linie von ihnen sich aufs land begeben, und die andern ohne erben ausgestorben, ist das hauß nebst dem hofe an bürger gekommen, und wird jetzo nebst an dem dazu gesetzten gebäuden unter adlichen freyheiten bewohnt; wie denn auch die Exter-strasse in Detmold von ihr die Benennung hat.
Gegenwärtig theile sich das geschlecht derer von Exter in 2 häuser Ahmsen und Herberhausen.

Cord von Exter wird in alten uhrkunden an. 1445 gedacht. Friedrich war an. 1460 Rath bey Graf Bernhardo von der Lippe. An. 1536 hat Simon, der einer von den besten Protestantischen lehrern in der Grafschafft Lippe gewesen, als Prediger zu Detmold gestanden. Sein bruder Albert besaß die güter im Detmoldischen und bekam durch Ludolphi von Iggenhausen einige tochter vom stifft Corvey das haus und amt Iggenhausen.

Zum andencken dieses ausgestorbenen geschlechts ließ er seinen ältesten sohn
Iggenhausen von Exter heissen, dieser starb an. 1536 ohne männliche erben und brachte durch seine tochter Annam die Iggenhausischen güter an das adeliche geschlecht von Brinck.

Sein jüngrer bruder Albert war Lippischer Rath und Landdrost zu Detmold. Dessen sohn Magister Johannes von Exter starb an. 1599 als Lippischer Consistorial-Rath und General-Superintendent ohne erben.

An. 1653 lebten Johann und Christoph von Exter. In 18 seculo sind zwei brüder von Exter aus dem hause Herberhausen, und zwar als Hessen-Casselischer Oberster und Commendant zu Rinteln, ohne erben, der älteste aber als Lippischer Land-Rath, einen sohn und tochter hinter sich lassend, gestorben. Von der linie zu Ahmsen war an. 1728 auch nur ein descendent übrig.

Ex MSEt. Pideritii
Lippesche chronick.

Der Autor der Alverdisser Chronik, der Heimatforscher und spätere Stadtarchivar, Herr Otto Pölert, berichtet über die Namenherkunft unter Bezug auf das alte Lippische Rittergeschlecht von Exter bzw. von Exterde u.a.:

....gleich zahlreichen anderen Adelsnamen auf den ursprünglichen Wohnsitz der Familie, in diesem Falle EXTEN (nahe Rinteln gelegen), zurückzuführen. Älteste bekannte Namensform: Dietrich von Ecchestern (1258).
Und an anderer Stelle: ....Lagebezeichnung für einige verwüstete Mühlen (1477) : "uppe dem eckersten"

Im Lippischen und Umgebung leben noch heute viele Nachkommen alter Exter-Familien. Ein Bezug zu unserer Familie ist bislang nicht nachweisbar, die familiäre Anbindung müßte weit zurückliegen.

Von dem großen Adelsgeschlecht "von Exter" bzw. "von Exterde", die ja bereits im 13. Jahrhundert erwähnt wurden, lebten Angehörige auch in Bremen und später in Hamburg.
Der Familienname "Exterde" existiert heute nicht mehr, auch gibt es in Deutschland keine Personen mit dem Nachnamen "von Exter".

In West- und Süddeutschland leben ebenfalls viele Familien mit dem Nachnamen Exter, der wohl berühmteste war der Maler Prof. Julius Exter. In dem Exter-Kunsthaus in Übersee-Feldwies am Chiemsee sind 31 Originalbilder zu besichtigen. Auch ein Familienstammbaum soll sich hier befinden und bis zum Jahr 1480 zurückgehen.

Eine weitere Nachnamen-Herkunft kann aus der Bezeichnung "Exter" für den Vogel Elster, früher Agelster (ahd. agalaster) abgeleitet werden. Der glänzend schwarzweiße Rabenvogel hieß in alten Zeiten der "Exter-Vogel".
Eventuell ist in diesem Zusammenhang auch der heute noch vorkommende Nachname "Externest" zu sehen.

Bis 1864 war es auch in Lippe üblich, daß der Bauernhofname bei der Einheirat eines Mannes oder bei Neubesetzung des Hofes durch ein fremdes Ehepaar durch Erbe oder Kauf angenommen werden konnte.
So heiratete am 9. Sept. 1839 in Augustdorf/Lippe, westlich von Detmold, Johann Heinrich Adolf Heistermann die Witwe des Bauern Johann Berend Heinrich Christ. Exter, Amalie Sophie Exter, geb. Brokmann, und nahm nun den Namen des Exter-Hofes an und hieß fortan statt Heistermann nun Exter, und alle Kinder aus dieser Ehe tragen den Nachnamen Exter.